Erfahrungsbericht: Ausbildung zum Mediengestalter Digital & Print

Vor ca. 3 Jahren habe ich mich für eine Ausbildung nach dem Abitur entschieden. Ich wollte in der Kreativbranche arbeiten. Die Ausbildungsinhalte der Mediengestalter hatte damals meine Aufmerksamkeit geweckt. Besonders die Schwerpunktsezung auf Gestaltung und Technik hat mir gefallen. Später dazu mehr. Um euch nun einen Überblick über meine Erfahrungen nach Abschluss meiner Ausbildung zu verschaffen, habe ich diesen Erfahrungsbericht geschrieben.

Solltet ihr Fragen haben, schreibt sie einfach in die Kommentare. Möglicherweise gibt es noch andere Menschen, die genau die gleichen Fragen haben!


Ausbildung oder Studium

Fangen wir mit dem brisantesten Thema an. Fast jeder macht sich nach seinem Schulabschluss darüber gedanken: Ausbildung oder Studium?

Ihr solltet euch darüber im klaren sein, dass ihr während des Studiums deutlich freier seit in eurer Kreativität. Ihr habt zwar die gleichen Anforderungen, könnt euch aber freier „entfalten“. Bei der Dualen Ausbildung bietet euch nur die Berufsschule die Möglichkeit freier zu arbeiten. In eurem Ausbildungsbetrieb müsst ihr euch an die Vorgaben eures Kunden halten.

Und damit sind wir auch schon bei dem Vorteil der Ausbildung. Ihr arbeitet mit realen Kunden. Während an der Uni oder an der Hochschule viel auf fiktiver Ebene gearbeitet wird, könnt ihr in der Ausbildung bereits das echte Arbeitsleben aus nächster Nähe beobachten.

Die Duale Ausbildung ist eine Verküpfung aus Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Aus dieser Verbindung wird eine praxisnahe Ausbildung ermöglicht, die sogar durch den Ausbildungsbetrieb finanziert wird. Ausbildungsgebühren fallen damit für euch weg!

Die Wahl des richtigen Ausbildungsbetriebs

Solltet ihr euch für eine Duale Ausbildung entschieden haben, dann empfehle ich euch genau mit den Ausbildungsbetrieben auseinanderzusetzen, bei denen ihr vielleicht die nächsten Jahre verbringen werdet. Es gibt nämlich sehr oft qualitative Unterschiede zwischen den einzelnen Betrieben. Versucht herauszufinden was genau jeder einzelne Betrieb euch zu bieten hat, sprecht mit den Azubis, die bereits in dem Betrieb arbeiten! Bei der Ausbildung geht es nämlich hauptsächlich darum, dass ihr etwas lernt. Ausbildungsbetriebe die euch andauernd die gleiche Arbeit machen lassen, könnt ihr euch sparen.

Selbstverständlich solltet ihr auch über euren Lohn mit eurem neuen Arbeitgeber sprechen. Schaut euch dazu vorher eine Lohntabelle an, um zu sehen, wie viel Geld ihr in der Regel verdienen solltet. Nach meiner Erfahrung reichen ca. 550€ + Kindergeld im Monat ganz gut aus. Bedenkt aber immer: Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel müssen meistens selber finanziert werden!

Ausbildung zum Mediengestalter

Während meiner Ausbildung konnte ich in verschiedene Abteilungen in meinem Betrieb arbeiten. Neben Abteilungen die zuständig waren für Bildbearbeitung oder Infografiken, gab es auch Bereiche wie Vertrieb, Layout und Online (Webgestaltung). In jeder Abteilung lernt man neue Dinge kennen. Man arbeitet intensiver mit bestimmten Programmen und lernt auch neue Arbeitskollegen aus dem Betrieb kennen. Das habe ich sehr gemocht. Durch die Bewegung innerhalb der Ausbildung in meinem Betrieb sind mir immer wieder die Unternehmensstrukturen klarer geworden. In kleineren Ausbildungsbetrieben hat man eher weniger die Möglichkeit in andere Bereiche zu gucken. Dafür entwickelt sich aber auch eine stärkere Verbindung zu den Kollegen.

Von euch wird eine hohe Fachkompetenz und Effizienz erwartet. Die Grundlagen, die in der Berufsschule vermittelt werden, müssen in eurem Betrieb umgesetzt werden.

Der Trend geht in den letzten Jahren immer mehr zum Digitalen. Natürlich muss einem die Arbeit Spaß machen. Die Nachfrage nach Mediengestaltern, die sich mit HTML, CSS, PHP usw. auskennen, wächst von Jahr zu Jahr. Aus diesem Grund empfehle ich jedem, sich damit in seiner Ausbildung auseinanderzusetzen. Während meiner Ausbildung gab es rund um das Thema „Webentwicklung“ leider keinen Input. Nur von der Berufsschule. Ich habe mir also selber Bücher gekauft und mir das Wissen autodidaktisch angeeignet.

Berufsschule

Während meiner Ausbildung hat die Berufsschule alle 2 Wochen für jeweils 5 Tage stattgefunden. Diese Art nannte sich Blockwochen. Es gibt aber auch bei andere Systeme. Teilweise werden bestimmte Tage wie Donnerstag und Freitag festgelegt, an denen die Azubis zur Schule müssen.

In der Schule wird fachspezifisches Wissen und andere wichtige Fächer gelehrt. Dazu gehören zum Beispiel Sport, Englisch und Wirtschafts- und Sozialkunde. Letzteres habe ich immer sehr geschätzt. Arbeitsschutz, Steuern,Versicherungen werden hier behandelt um euch für euer Arbeitsleben so gut wie möglich vorzubereiten.

Zukunft

Die Nachfrage nach Mediengestaltern ist okay. Schon während der Ausbildung sollte man probieren, eine gute Figur zu machen, um vielleicht übernommen zu werden. Eine Arbeitsmappe lege ich euch auch ans Herz. In diese könnt ihr eure Arbeiten legen und möglichen Kunden und neuen Arbeitgebern zeigen, sollte es mit der Übernahme nicht klappen.

Ein Studium bietet sich selbstverständlich auch sehr gut an nach der Ausbildung. Die Kombination aus Ausbildung und Studium ergibt aus meiner Sicht eine perfekte Kombination.

 

Foto: Unsplash/rawpixel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert