Beoplay H8 Testbericht

Unboxing/Inbetriebnahme

Die Beoplay H8 kommen in einer ansprechend gestalteten Box, welche außerdem ein Ladekabel (Micro USB), ein 3,5mm-Kabel, eine weiche Transportbox sowie einen Adapter für das Flugzeug beinhaltet. Nach einem vollständigen Ladevorgang lassen sich die Kopfhörer in Betrieb nehmen. Die beiliegende Dokumentation erläutert die Touchgesten zur Steuerung der Wiedergabe und Lautstärke. Falls Mac oder PC zur Hand, empfiehlt es sich, die Beoplay H8 auf Updates zu überprüfen. Diese können über eine schlanke App in wenigen Minuten aufgespielt werden.

Klang und Noise Cancelling

B&O Play ist die Lifestylemarke von Bang & Olufsen, des dänischen Traditonsunternehmens für TV-Geräte, Audiosysteme und Lautsprecher in der Königsklasse. Die Beoplay H8 dürfen sich auch mit dem B&O-Logo schmücken, welches übrigens 1932 von einem Malerlehrling für 10 Dänische Kronen entworfen wurde. Dies schürt hohe Erwartungen an den Klang. Dessen Einschätzung basiert auf subjektivem Empfinden, meinen Geschmack trifft er vollumfänglich. Von sehr kraftvollen Tiefen bis zu feinen Höhen wird das Spektrum so abgedeckt, dass die Beoplay H8 in sämtlichen von mir favorisierten Genres eine gute Vorstellung abliefern. Je nach Stimmung und Tagesform ist von Klassik, Pop, über Hip Hop bis zum EDM alles dabei. Anders als viele sehr neutrale Kopfhörer, besitzt der Beoplay H8 einen markentypischen, warmen Klangcharakter. Sofern es einem danach steht, kann man die Klangfarbe über die Beoplay-App anpassen.

Dank zweier eingebauter Mikrofone sind die Beoplay H8 zu Noise Cancelling fähig. Umgebungsgeräusche werden merklich gedämpft, aber nicht vollständig eliminiert. Musik kann so bei wesentlich niedrigerer Lautstärke genossen werden. Bemerkenswert ist, dass der Klang sich bei aktiviertem Noise Cancelling generell verändert. Bässe stehen stärker im Fokus und Mitten büßen ein bisschen ihrer Räumlichkeit ein. Dies fällt aber nur in völliger Ruhe auf – dann, wenn man eigentlich kein Noise Cancelling benötigt. Im Trubel der Berliner U-Bahn lernt man die aktive Geräuschunterdrückung hingegen zu schätzen.
Dank des AAC- sowie aptX-Support ist der Klang im kabellosen Modus tadellos, die Reichweite ebenso und Aussetzer konnte ich nach vier Wochen glücklicherweise nicht beklagen. Getestet habe ich hauptsächlich am iPhone 6S Plus und einem MacBook Pro Retina. Softwareupdates sollen frühere Abstriche diesbezüglich ausgemerzt haben.

Design

Die Abbildung auf der Verpackung verspricht nicht zu viel, die Beoplay H8 sehen einfach umwerfend aus. Das gebürstete Aluminium auf den Ohrmuscheln und in der feinen Mikrofoneinpassung, die Naht auf dem Ohrbügel – alles ist absolut makellos und doch authentisch. Ebenso ansprechend ist die Haptik: was nach Aluminium aussieht, ist echtes Aluminium. Das gleiche trifft auf die Ohrpolster aus Leder zu. In der von mir gewählten Farbvariante „natur“ wird dies noch offensichtlicher. So gehört sich das für Kopfhörer dieser Preisklasse, das Design der Beoplay H8 wird für viele einer der Kaufgründe sein. Ein weiterer Clou ist die wischgestenbasierte Steuerung von Musik und Anrufen. Zwischen einzelnen Titeln wird über ein Swipe nach vorn oder hinten geswitcht, Play/Pause verlangen nach einem simplen Fingertipp. Die Lautstärke wird in Kreisbewegungen reguliert und das Noise Cancelling über Wischs in der Vertikale. Nach kurzer Übungsphase klappt das zuverlässig, das iPhone kann in der Tasche bleiben. Das i-Tüpfelchen stellen für mich die austauschbaren Verschleißteile dar; Ohrpolster und Akku können einfach gewechselt und nachbestellt werden. Da lacht das nachhaltige Herz.

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Die beiden Premium Kopfhörer im Designvergleich. Auf der linken Seite die QC35 und rechts die Beoplay H8

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Alltagsnutzen/Laufzeit/Tragekomfort

Mit einem Gewicht von etwa 250 Gramm hält man die Beoplay H8 auch mal 2-3 Stunden am Stück auf dem Kopf aus – sie sitzen bequem, aber nicht allzu fest. Aufgrund der edlen Materialien dürfte es aber kaum jemand wagen, mit ihnen Sport zu treiben. Vor einem Kauf sollte man den Sitz im Apple Store oder Elektronikmarkt des Vertrauens anprobieren, um eventuelle anatomische Inkompatibilitäten auszuschließen.
Beoplay gibt die Akkulaufzeit mit 14 Stunden an, im kabellosen Betrieb mit aktiviertem Noise Cancelling. Im Schnitt lassen sich locker 12h erreichen, je nach Nutzung müssen die H8 alle 4-6 Tage an das Ladegerät. Alternativ können die Kopfhörer auch kabelgebunden und ohne Noise Cancelling verwendet werden, dann müssen sie gar nicht geladen sein. iOS-Nutzern wird der Ladestatus der Beoplay H8 in der Statusleiste, dem Batterie-Widget der Mitteilungszentrale und der Beoplay-App angezeigt.

Beoplay App

Seit einigen Monaten ergänzt Beoplay die jüngeren Produkte des Lineups um eine Companion-App. Sie wird dem hohen Designanspruch der Dänen gerecht. Die Beoplay H8 können damit individuell benannt und klanglich abgestimmt werden. Davon sollte man allerdings nicht zu viel erwarten. Zwar ändert sich der Klang deutlich, konkrete Frequenzbereiche lassen sich aber nicht ansteuern. Zu diesem Zweck eignet sich eher der Equalizer in Spotify oder Apple Music. Seit dem jüngsten Update ist eine Apple Watch-App inbegriffen.

Fazit

Die Anschaffung der Beoplay H8 dürfte für die meisten eine Bauchentscheidung sein, allerdings gibt es vernünftige Argumente, die Investition von 499€ (im Preisvergleich ab 350€) zu rechtfertigen: Der Klang ist eine Wucht, das Design ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch nachhaltig und die hochwertige Haptik verspricht Langlebigkeit.

In der nächsten Woche werden von Jan die neuen Quietcomfort 35 von Bose vorgestellt. In passendes Produktbild konntet ihr in diesem Artikel schon sehen! 🙂

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