Tablet, Laptop, Zeichenpad – alles in einem Gerät, dem Yoga Book von Lenovo. Vor einigen Monaten hätte ich dieses „Convertible“ noch lachend abgetan. Kann ein Gerät mit diesen Funktionen nützlich sein? Brauche ich ein Zeichenpad? Ich muss zugeben, dass mich das Zeichenpad am Anfang am meisten beschäftigt hat. Lenovo hat nämlich eine Art Zeichenpad integriert. Auf diesem Zeichenpad kann man ein Blatt Papier legen und schreiben. Das besondere daran: Das geschriebene wird nebenbei auf dem Tablet dargestellt. Also praktisch digitalisiert.
Schreiben und eine digitale Kopie anfertigen
Was in den ersten Stunden noch aufregend war, hat jedoch bei mir schnell an Reiz verloren. Vielleicht ist es für leidenschaftliche Zeichner eine riesen Sache. Für mich eher nicht. Ich finde es etwas kompliziert vor dem Schreiben erstmal eine besondere Unterlage auf das Yoga Book zu legen um dann die Schreibmine von dem mitgelieferten Stift zu wechseln. Wenn ich etwas schreibe, muss es schnell gehen und darf nicht so umständlich sein. Möchte man beispielsweise einen Einkaufszettel schreiben, ist es praktisch, alles auch gleich digital zu haben. Aber dafür der Aufwand? Deswegen habe ich den Schreiblock zur Seite gelegt und die Kugelschreibermine mit der mitgelfierten Plastikmine ausgetauscht. Mit der Plastikmiene kann man direkt auf dem Zeichenpad malen.
Tastatur und Zeichenfläche in Einem
Die Tastatur, so komisch es am Anfang klingen mag, existiert eigentlich nicht. Sie lässt sich über ein Button auf der Innenseite aktivieren oder deaktivieren. Wenn die Tastatur angeschaltet ist, leuchten die Tasten – man kann wie auf einer normalen Tastatur schreiben. Allerdings ohne haptisches Feedback. Blind schreiben wird so etwas kompliziert. Ich habe mich am Anfang wirklich häufig vertippt. Nach einiger Übung funktionierte es aber allerdings besser. Wirklich schnell tippen geht aber trotzdem nicht.
Mit aktivierter Zeichenfläche kann direkt mit dem Tabletstift auf dem Zeichenpad schreiben. Der Stift ist sogar Drucksensitiv. Das bedeutet, dass ihr auf dem Yoga Book auch sehr schön zeichnen könnt! Ähnlich wie bei einem Bleistift wird in Abhängigkeit von dem Druck den ihr aufwendet, ein Punkt mit viel oder wenig Farbintensität aufgetragen. Anders als Microsoft oder Apple hat sich Lenovo bewusst dazu entschlossen, die Zeichenfläche nicht wie üblich direkt auf dem Bildschirm zu nutzen, sondern auf der Zeichenfläche. Die Zeichenfläche ist leicht aufgeraut und bietet einem beim Schreiben genügend Halt wie auf einem Blatt Papier. Ein weiterer Vorteil: Man sieht was man schreibt. Der Handballen verdeckt nicht den Bildschirm. Die Ergonomie ist wirklich großartig!
Da die Zeichen-App von Lenovo leider nicht sehr umfangreich ist, habe ich relativ schnell zu Microsoft Note gewechselt. Das kostenlose Programm erlaubt euch komplizierte Ordnerstrukturen zu erstellen und für eine bessere Orientierung auch ein Rasternetz auf den Seiten einblenden. Die Texte oder Zeichnungen lassen sich ohne Probleme in beliebiger Größe ausdrucken.
Yoga Book in Tablet transformieren
Das 2 in 1 Gerät lässt sich innerhalb von kürzester Zeit in ein Tablet verwandeln. Mit Hilfe des Scharniers lässt sich das Yoga Book um 36o° öffnen und schließen. Das ermöglicht sehr viele Nutzungsvarianten. Um den 10.1 Zoll großen Bildschirm zu schützen, kann der Monitor durch einfaches schließen geschützt werden. Der Full-HD Bildschirm ist relativ hell. Er könnte ein wenig höher aufgelöst sein. Im Google Play Store gibt es viele Apps, wie zum Beispiel Netflix, Youtube, Spiegel und co. für die beste Unterhaltung. Das 690g leichte Yoga Book hat einen sehr starken Akku, der für meine Zwecke (schreiben, lesen, Videos gucken) mehre Tage reicht.
Fazit
Das Yoga Book ist ein wirklich gelungenes 2 in 1 Gerät. Ich empfehle jedem sich ein Bild davon zu machen. Sollte das 2 in 1 Gerät zum Arbeiten genutzt werden, rate ich zu der Windows Variante, die mit 100€ mehr gerade mal 599€ kostet. Mit dem Windows-Betriebssystem sind deutlich mehr Möglichkeiten offen. Gerade auch für die Arbeitswelt.
Das hat mir nicht so gut gefallen:
Leider kann die Tastatur nicht umgestellt werden, sie ist statisch. Ihr könnt euch als nicht chinesische Schriftzeichen einblenden lassen oder für Zeichenprogramme eine Stiftpalette anzeigen lassen. Zum schnellen Tippen eignet sich dieses Gerät leider auch nicht. Es gibt als Tastenfeedback nur eine relativ laute Vibrationen (ich habe sie gleich ausgeschaltet).
Das hat mir gut gefallen:
Mit diesem Gerät hat man wirklich sprichwörtlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Man hat einen guten Arbeitsrechner zum mobilen Arbeiten und ein Tablet. Das Zeichenpad rundet das Gesamtpaket perfekt ab. Für 499€ beziehungsweise 599€ ist das Convertible eine Empfehlung wert!
Technische Daten zu dem Gerät findet ihr auf der Lenovo-Internetseite.
Das Yoga Book wurde mir zum Testen kostenlos von 1&1 zur Verfügung gestellt.